Case Study: Das Lebensmotiv Struktur

Case Study: Das Lebensmotiv Struktur

Case Study: Vom Sorgenkind zum Performer

Praktische Erfahrung mit dem Motiv ‚Struktur‘ im betrieblichen Umfeld

 „Achte mal auf Kai: Er ist unser Sorgenkind, letztes Jahr länger ausgefallen, hat eine hohe Fehlerquote, ist kaum belastbar. Wir fassen ihn nur mit Samthandschuhen an und irgendwann müssen wir uns wohl entscheiden, ob wir ihn weiter bei uns haben wollen….“

Mit diesem Intro schickte der Niederlassungsleiter den Master in die bevorstehenden acht Auswertungsgespräche im Rahmen der Teamentwicklung.

LMStruktur_Disponent
© Grafik LUXXunited GmbH

Der Master traute seinen Augen kaum als er in Kais Motivstruktur eine hohe Resilienz verorten konnte (SAN niedrig, REV niedrig, SIC niedrig). Darüber hinaus auffällig die Ausprägung STRUKTUR – 2,6. Spannend.

Im Auswertungsgespräch bestätigte Kai die Schilderungen seiner Führungskraft, er hatte selbst auch jegliche Freude an seiner Tätigkeit im Unternehmen verloren. Vor allem, seit er nun seit knapp zwei Jahren als Disponent tätig ist.

In diesem Moment ahnte der Master, worum es hier ging und lies sich den Job genauer erklären – Kais Tätigkeit bestand daraus, am Rechner Masken mit Bedarfszahlen zu Mensch und Material zu füllen: „Das macht rund 80% meines Jobs aus!“ – Aha.

Und das bei einer Ausprägung von STRUKTUR – 2,6!

Der weitere Verlauf des Coachings kreiste im wesentlich um diesen Aspekt und die Inkongruenz dessen, was Kai tut und was er will – der Coach hatte einen Schatz gefunden: „Wenn es uns im Team gelingt, den reinen Dispo-Anteil an meiner Tätigkeit von 80% auf 50% zu senken – das wäre ein Traum!“ befand Kai.

Im Anschluss an das Auswertungsgespräch informierte der Master mit Zustimmung von Kai den Niederlassungsleiter über den Gesprächsinhalt, der daraufhin für die kommende Woche ein Team-Meeting ansetzte. Es gelang Kai´s Job neu zu justieren, in dem zwei Kollegen kreative Teile ihrer Tätigkeit auf Kai verlagerten und von ihm mehr planerische Tätigkeiten übernahmen, was ihrer Neigung ohnehin mehr entsprach.

„Ich mache jetzt noch 50% Dispo-Tätigkeiten – ein Traum!“ berichtete Kai im Nachgespräch. Die Frage, ob man Kai weiterhin im Unternehmen haben möchte, stellt sich seit dem nicht mehr.

Gute Arbeit. Und ein plastisches Beispiel dafür, welche betriebswirtschaftlichen und emotionalen Potenziale wir mit unserer Arbeit erschließen und (unnötigen) Schaden für die Beteiligten abwenden können.