Die DNA von Veränderungsprozessen

Die DNA von Veränderungsprozessen

Sabine Happe im Interview mit Thomas Reimann vom MACHERMAGAZIN®

 

In diesem Quartal beschäftigen wir uns mit dem Thema „Neues wagen“ und freuen uns, dass Thomas Reimann, der Herausgeber des MACHERMAGAZINs, uns ermöglicht, das folgende Interview mit Sabine Happe in unseren Blog zu präsentieren.

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© Sabine Happe

Das MACHERMAGAZIN ist ein vierteljährliches Magazin für Unternehmer, Macher und Innovatoren. Sabine Happe vom LUXXprofile Institut Hamburg arbeitet als Coach und Trainerin, hat sich auf Zielfindungen und Zielerreichungen spezialisiert, wurde von XING und FOCUS 2016 als einer der TOP-Coaches Deutschlands für Changeprozesse und Führung ausgezeichnet. Sie ist Partnerin im LUXXprofile Institut Hamburg.

MM: Sie sind seit über 15 Jahren Expertin für Veränderungsprozesse und coachen und trainieren in diesem Bereich. Mit Ihnen möchte ich heute über die DNA von #Veränderungsprozessen sprechen. Denn welche Zeit wäre geeigneter, als der Jahresbeginn, einer Zeit, in der wir vermehrt über neue Ziele und notwendige Veränderungen nachdenken. Sie haben sicher einige Erfahrung durch Ihre langjährige Praxis. Würden Sie sagen, dass Veränderungen vor allem Mut erfordern?

SH: Meiner Erfahrung nach ist Mut nicht der ausschließliche, zentrale Faktor für Veränderungsprozesse. Mut ist eine emotionale Qualität, die sicher beim „Absprung“ hinein in ein Veränderungsvorhaben förderlich ist. So wie es Mut braucht, um einen ersten Fallschirmsprung zu wagen. Veränderungsprozesse sind von Natur aus durch viele emotionale Lagen gekennzeichnet, über Begeisterung, Freude bis hin zu Frust. Soviel können wir also festhalten: wer mit Veränderungsprozessen zu tun hat, bekommt es mit Emotionen zu tun. Wenn wir über das reden, was heutzutage wichtig ist, würde ich eher von einer umfassenden Qualität „Neues zu wagen“ sprechen.

MM: Heißt das, wenn ein Unternehmen oder eine Person sich verändern will, dass das mit Mut nichts zu tun hat?

SH: Sicherlich kann auch Mut im Spiel sein, denn er hilft uns, über eine gewisse Schwelle hinüberzusteigen und uns auf Unbekanntes einzulassen. Unsere Welt ist komplex und hochtechnisiert geworden, die Globalisierung lässt Märkte gefühlt sehr nah an uns heranrücken, in diesen Zeiten müssen wir zwangsläufig die ein oder andere Komfortzone des Gewohnten verlassen und mutig über Schwellen steigen.

MM: Welche Schwelle zum Beispiel?

SH: Zu meinen Studienzeiten hieß es „Ihr müsst mobil sein!“ Tatsächlich kann ich die Studienkollegen, die ins Ausland gegangen sind, an einer Hand abzählen. Heute berate ich mehrere virtuelle, multinationale Teams. Die Zeiten haben sich geändert – uns auf Menschen einzustellen, Andersartigkeit anderer zu akzeptieren und Synergien zu gestalten – das wird absehbar unsere Arbeitswirklichkeit sein. Dies gilt übrigens für jegliche Teamkonstellation. Jeder ist anders. Menschen sind komplexe Wesen, mit individuellen Wesensmerkmalen, Wertvorstellungen und Fähigkeiten – dabei sind Herkunft und Hautfarbe völlig irrelevant. Meine Kollegin Susanne Müller-Peters trainiert Menschen in #interkultureller Kompetenz. Das ist heutzutage eine wichtige Kompetenz, Tendenz steigend.

MM: Würden Sie sagen, dass die heutige Mobilität auch dazu führt, dass wir uns schneller verändern müssen als früher, um unseren eigenen Platz, als Individuum und als Unternehmen zu sichern?

SH: Es gibt ja diesen Ausspruch „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Es ist offenkundig, dass heute eine höhere Flexibilität von uns gefordert ist. Flexibilität kann uns heute dazu verleiten, schnell auf neue Reize anzuspringen. Ich glaube zutiefst daran, dass wir dem widerstehen müssen und heute gründlicher denn je auswählen müssen, welche Veränderungen wir mitgehen, welche nicht, wo wir Neues wagen sollten und wo an Bewährtem festhalten. Das Tempo sollte auch davon bestimmt sein, ob der Zeitpunkt für gewissen Dinge reif ist. Ein Unternehmen, das jede zeitgeistige Veränderung mitgeht, ist letztlich ein Spielball seines Umfelds; unangemessenes Tempo steigert dabei die „Unfallgefahr“.

MM: Würden Sie sagen, dass ein Unternehmen, das weiß, wo es hinwill, eher erfolgreich ist?

SH: Das hört sich erst einmal schlüssig an. Allerdings liegt der Teufel im Detail. Wenn ein Zielbild oder eine neue Linie nicht richtig „durchgetragen“ werden und keine grundsätzliche Einigkeit zwischen Unternehmensspitze und Basis herrscht, dann kann man noch so wollen, dann werden Veränderungsvorhaben scheitern. Daher ist es wichtig, Vorhaben anschlussfähig zu machen, Menschen abzuholen, Teams einzubinden. Mein Kollege Norbert Hübner arbeitet schwerpunktmäßig mit Teams in Unternehmen – im Grunde macht er das im Unternehmen nutzbar, was auch im Profisport gilt. Was glauben Sie, wie wir die Weltmeisterschaft gewonnen haben? Von der Spieleranalyse über die Spielstrategie, über die Mannschaftsmotivation bis hin zum Tor… Wir müssen uns nur die Mühe machen, solche Dinge in die Arbeitswelt zu übertragen.

MM: Wie bekommt man nun Klarheit über das eigene Ziel, anstehende Veränderungen und all das?

SH: Es gibt inzwischen moderne und sehr gute Tools, wie das #LUXXprofile, das von der Uni Luxemburg erst vor kurzem modernisiert wurde. Klärungs- und Erkenntnisprozesse lassen sich damit auf ein abgesichertes Fundament stellen. Ich selbst nutze noch weitere gute Coachingmethoden, um Zielbilder zu entwerfen, ich schätze aber das LUXXprofile sehr, als eine Art Katalysator: verschiedenste Anliegen im Bereich „Veränderungen“ lassen sich damit pointiert, zielgerichtet und sehr schnell bearbeiten. Besonders gefällt mir die Grundaussage des LUXXprofile „beauty in personality“ – jeder ist anders und jeder ist wertvoll. Das ist etwas, was ich persönlich voll und ganz vertreten kann. „Neues wagen“ ist für jede Persönlichkeit erst einmal ein chancenreiches Momentum. Denn wir brauchen Impulse, die uns zum Wachsen bringen und dazu bringen, uns in unserer Persönlichkeit, mit unserer Werthaltung, zu zeigen.

MM: Was ist also Ihre abschließende Empfehlung, was können wir heute tun, um in dieser veränderlichen Zeit zufrieden und erfolgreich zu sein?

SH: Klären Sie erst, wo Sie ankommen wollen und leiten Sie dann ausgewählte Veränderungsschritte ein. Versuchen Sie, innerlich Ihren Mindset auf „#Neues wagen“ einzustellen, denn dann sehen Sie Ziele, Chancen und Wege klarer.

MM:Ihr Beruf ist es ja, Menschen und Unternehmen durch Veränderungsprozesse zu führen. Denken Sie, dass die neue digitale Zeit Sie irgendwann durch eine „Maschine“ ersetzen wird?

SH: Es mag sein, dass gewisse Beratungsleistungen zukünftig online abgerufen werden. Ich glaube aber, dass sich meine Rolle in unserer fortschreitenden digitalen Transformation analog der Rolle von Führungskräften entwickeln wird: zwar nutzen wir neue technische Möglichkeiten, aber das individuelle Gespräch, Vertrauen, Zuwendung und persönliche Bindungen werden immer zentraler. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Tendenz steigend.

#neueswagen #interkulturellekompetenz #changemanagement #teamgeist #zukunftderarbeit #luxxprofile

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